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seele

 Guerra am Lago Maggiore 2009

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- Wo befindet sich der Sitz der Seele   
- Mensch, du musst gegen das Böse in dir gewappnet sein


Wo befindet sich der Sitz der Seele   (Siegfried Gasser, quasi una piccola prova "essay")
Der Beitrag wurde initiiert durch "Gestutzte Seele, beflügeltes Gehirn" von Prof. Dr. Daniel Hell, im Zürcher Tagesanzeiger vom 14.04.2011


1. Das Wesen der Seele
Die Seele funktioniert neben den Organen und den verschiedenen Funktionen des Leibes des Menschen parallel, wie ein ergänzendes zweites Lebewesen, das ihn dauernd begleitet, sein Leben mitgestaltet und unterstützt. Besonders in Gefühlen und Emotionen, Stimmungen des Gemüts, Launen, Depressionen ist der Einfluss und die Teilhabe der Seele ausgeprägt.
Im Laufe des Lebens wird die Seele geformt: bevor das Kleinkind ein starkes Bewusstsein, ein Sprechen entwickelt, erlebt es die Geborgenheit, die Zuwendung, die die Mutter ihm gibt und bewahrt es in seiner Seele auf; in einem späteren Leben hat es dann in ähnlichen Situationen die gleichen Gefühle: die Seele nimmt wahr; ein auf seelische Belange empfindliches Organ („Wirkungskreis“ genannt) filtert die erforderlichen Informationen heraus und speichert sie im Gedächtnis ab, um so Erlebnisse, die für die Seele von Bedeutung waren, später wieder als Gradmesser, Vergleichsgeschehen für neu zu erfahrende Ereignisse zu dienen. Es werden dabei die neuen Wahrnehmungen in Beziehung zu den alten gebracht, wodurch sie interpretiert, bewertet werden, um entsprechende Reaktionen, wie Sprechsignale, Bewegungen des Körpers, eventuell die Speicherung des Ereignisses, auszulösen. Die neueren Wahrnehmungen werden unter Umständen gesondert abgespeichert oder die alten werden durch die neuen ersetzt (wodurch eine laufende Aktualisierung, dem Alter der Persönlichkeit entsprechend eine Weiterentwicklung der Psyche, geschieht). Die durch Sinnesorgane (Ohren, Augen, Geruchssinn der Nase, Geschmackssinn der Zunge, Empfindung von Erschütterungen) empfangenen Gefühle, wie Wärme, Kälte, Ruhe, Lärm werden laufend im Gehirn erfasst (von Klein auf!), selektiert (zum Teil entweder ausgeblendet oder besonders hervorgehoben), wobei das Filter-Auswahlverhalten dauernd neu gestaltet wird; die Seele steuert die Veränderungen und Anpassungen. Die Seele entwickelt sich im Leben stets weiter (die Seele des 10-Jährigen ist nicht gleich derjenigen des 20-Jährigen und auch nicht die des Greisen).
Die Seele ist Sitz der Persönlichkeit, in dem alle Belange des inneren Erlebens behandelt werden, wie Glückseligkeit, Wonne, Liebe, Schmerz, Verlust, Gewinn, Freude, Begeisterung, Trauer, Angst, Abscheu, Hoffnung, Verzweiflung, Zuneigung, Abneigung, Hass, Empörung, Erinnerungen bewegender Art (besonders intime Erlebnisse als Kind mit Mutter, Vater und Verwandten). Das sind Teile des Seelenlebens wie sie schon die Griechen kannten und bis zur Zeit der Romantik galten. Man kann vermuten, dass besonders heute und etwa seit der seelenverarmenden Zeit im 19. Jahrhundert dies nicht mehr so betrachtet wird.


2. Die Heranbildung der Seele, Versuch eines Modells der Seele

Bereits nach der Geburt beginnt die Ausgestaltung der Seele (vermutlich werden ganz elementare psychische Erfahrungen bereits im Mutterleib empfunden und entsprechend verarbeitet). Der Charakter des Menschen ist weitgehend vorbestimmt durch die Genen, die er von den Vorfahren und Eltern erhalten hat. So werden auch die Grundanlagen der Seele von den Ahnen, durch den Charakter und den Körperbautyp des Menschen (pyknischer, athletischer, etc.) weitgehend vorbestimmt (die alle aus den Genen hervorgehen).
Ein
Wirkungskreis (ein Denk- und Fühlbereich im Bewusstsein des Menschen, der sich mit den Belangen der Seele beschäftigt und den Menschen dauernd kontrolliert [steuert und überwacht]) selektiert die wahrgenommenen seelisch relevanten Informationen, lässt Uninteressantes ausblenden, entscheidet was zu tun wäre (Emotion, Aktion, Speicherung im Gedächtnis für die Seele) und veranlasst dieses Tun. Dieser Wirkungskreis setzt sich zusammen aus einem Wahrnehmungsfilter, das nur seelische Signale und Botschaften („Informationen“) weiter gibt, einem Speicherbereich, der Verhaltensweise-Parameter, eine Mischung von Interpretationsregeln und Verhaltenstendenzwerten enthält, sowie einer Entscheidungszentrale. Diese Entscheidungszentrale, findet zusammen mit den Verhaltensweise-Parametern heraus, welche Reaktion ausgelöst werden soll, die der wahrgenommenen Information entspricht, wodurch die Seele so reagiert, wie sie von den Parametern vorgeschrieben wird. Diese Parameter füllen unzählige Seiten mit Tabellen, die quasi als „Psychodatenblatt“ betrachtet werden können (dieses Modell der Seele, wie es hier dargestellt wird, entspricht einem Modell der Datenverarbeitung, man verzeihe mir die Profanisierung der Seele!).
Das entworfene Modell der Seele, dient nur als Modell, das gleiche Eigenarten aufweist, wie eine richtige, lebendige Seele. Wie die Seele wirklich aufgebaut ist, das wird mit dem Modell nicht dargestellt, aber das Modell reagiert identisch auf wahrgenommene Informationen, wie die echte Seele. Es wird bewusst auf vielschichtige Details verzichtet, d. h. eine „Roboter-Seele könnte nicht nachgebaut werden. Das benötigte einen Riesenaufwand ! Dieses Modell fördert das Verständnis für die Vorgänge in der Seele und dient der Gewinnung von Erkenntnissen.
Zusätzlich wird der Wirkungskreis nicht nur vom Bewusstsein, sondern auch durch das Unterbewusstsein beeinflusst, allerdings je nach Art des Ereignisses, unterschiedlich stark.


3. Passives Wahrnehmen und aktives Einleiten einer seelisch motivierten Aktion
Der oben beschriebene Arbeitsablauf im Modell der Seele wird stets gestartet durch ein von aussen wahrgenommenes Ereignis. Dabei ist es unwesentlich, ob die Information durch ein passiv erlebtes Ereignis erscheint oder durch belehrende Information. Diese letzte Möglichkeit findet statt bei der Erziehung, Schule, Ausbildung, Kurse, Predigt, Unterricht ,Propaganda, permanente Berieselung mit gleichförmigen Parolen. Diese Eigenschaft der Beeinflussung der Seele mit guten, aber auch schlechten, falschen Informationen ist beim leicht beeinflussbaren Menschen eben ein gewaltiges Dilemma. Will nun der Mensch durch ein spontan aufgekommenes Gefühl oder nach langer reiflicher Überlegung (quasi ein inneres Ereignis) aktiv eine seelische Aktion einleiten, dann wird dieses innere Ereignis dem Wahrnehmungsfilter übergeben, wodurch der Wirkungskreis zur Reaktion angeregt wird und seine Arbeit verrichtet.

4. Veränderungsmöglichkeit der Seele
Soweit der wesentliche Aufbau des Wirkungkreises. Dabei ist zu ergänzen:
übergeordnet über die Kettenlinie Wahrnehmungsfilter – Speicherbereich für Verhaltensweise-Parameter - Entscheidungszentrale, arbeitet eine mitwirkende Überwachung. Diese Überwachung verändert, wenn nötig, die Verhaltensweise-Parameter ( die Veränderungskriterien für die Umgestaltung dieser Parameter werden ebenfalls von der Überwachung laufend angepasst, mittels Entscheidungsgesetzen, die, selbst von der Persönlichkeit und ihrer Lebensgeschichte individuell abhängig gesetzt werden). Eine Lernfähigkeit im seelischen Verhalten wird damit erreicht, Modifikationen, die infolge Statusänderungen des Menschen nötig sind, werden möglich (z.B. bei Altersänderung, Zivilstand, Stellenwechsel, Berufswechsel, Mutter, Grossmutter, etc.).
Die Überwachung ist für die Neuformung (Erneuerung ?) der Seele verantwortlich. Beispiel: Verwandlung des Saulus zum Paulus.

5. Startwerte-Setzung aller Parameter
Am Anfang des Lebens müssen die Verhaltensweise-Parameter und auch Parameter der Wahrnehmungsfilter, die im Verlaufe des Lebens von der Überwachung ebenfalls geändert werden, gesetzt werden: ihre Werte für den Lebensanfang sind abhängig vom Charakter, von den Genen des Menschen. Diese Parameter werden im Laufe des Lebens durch Ereignisse („Events“) beeinflusst, ihre Gesamtheit ist stellvertretend für die Beschreibung der Eigenschaften der Seele des betrachteten Menschen.

6. Grossteil der seelischen „Schaltzentrale“ befindet sich im Gehirn:
Das Gehirn verarbeitet dauernd die für die Seele notwendigen Informationen und löst bei Bedarf die notwendigen Aktionen aus (entweder Gehirnarbeit, wie Denken und Fühlen oder physische Arbeit oder alles parallel). Es verarbeitet, bearbeitet, sortiert und entscheidet, wie es reagieren soll, was gespeichert werden soll und die Speicherung erfolgt im Gehirn.
Die Seele ist also ein Gebilde, das festgestellte Werte, erfahrene Gefühle, die für die Seele wesentlich sind, dauernd verwaltet, seinem Persönlichkeitsmuster entsprechend interpretiert und entsprechende Aktivitäten auslöst, wie z.B. bestimmte Signale aussenden oder entsprechende Körperbewegungen durchführen und wenn nötig, gewisse Informationen memorisieren, die später für die Erledigung der anfallenden Aufgaben im Seelenbereich hilfreich sind.
Die Seele ist einerseits Sitz der seelischen Eigenart, die wurde vom Charakter des Menschen her stark geprägt, wurde aber im Laufe des Lebens durch erlebte Events seelischer Art modifiziert. Die Seele entwickelt sich stets weiter; während der Kommunikation mit anderen Lebewesen gestaltet der Wirkungskreis diese mit, womit die vermittelte Botschaft (Rede, Erklärung, etc.) eine seelisch gefärbte Komponente erhält. Der Kommunikationspartner kann diese „psychische“ Zugabe mit Hilfe seines Wirkungskreises, dessen Parameterliste ebenfalls solche für seelische Kommunikation umfasst, entziffern. Es ist sehr wichtig, dass Menschen, die kommunizieren, sich als 2 gegenüber stehende Seelen fühlen und deren „verborgenen“ Signale gegenseitig verstehen.
Um den Sitz der Seele zu lokalisieren (wobei zu bemerken wäre, Seele ist weder rein geistig noch rein körperlich) muss man die Entstehung dieses Komplexes „Seele“ versuchen, zu erfassen: Vom Säugling beginnend im Laufe des Lebens ist die Seele einem dauernden Lernprozess unterworfen –
Der eigentliche „Motor“ der Seele ist sehr winzig (das Gehirn besorgt nur „Dienstleistungen“). Dieser Motor, der eigentliche Kern der Seele, sorgt, dass von Kind auf, die im Bewusstsein in kleinen Schritten gemachten Erfahrungen als Ereignisse, den Umständen entsprechend, die und die Reaktionen auslösen, im jungen Alter spontaner, aber später immer mehr von den bereits gemachten Assoziationen mitgestaltet („gesteuert“). Je nach Qualität und Gefühlswärme kann die Seele Wunderbares „leisten“ (gelegentlich spendet sie Impulse zur emotionalen Intelligenz). Bei Bedarf, entscheidet die Überwachung, ob das Wahrnehmungsfilter und die Verhaltensweise-Parameter neu gestaltet werden müssen. Damit wächst ein Erfahrungsschatz heran, ein Erfahrungsschatz, der so zwischen angelerntem Instinkt und erworbenem Hilfs-Wissen, intelligente Handlungen unter-stützend, eingestuft werden kann. Zusätzlich beteiligt an den „Seelenprozessen“ sind stets die äusseren Sinnesorgane, sensible Zonen, Nervenzellen an wichtigen Körperstellen/Organen und exteriorisierte Speicherzellen (Rückenmark, Gefühlszonen, die sich erinnern können). Das sind alles Teile, die für die Belange der Seele in Frage kommen. Ein Grossteil befindet sich im Gehirn, zusätzliche Teile sind im Körper verteilt. Man kann also nicht behaupten, die Seele sei in einem Organ allein vorhanden, wie z.B. im „Herzen“; die Seele ist im ganzen Körper vernetzt.

7. Einschränkungen des Modells und die Ungewissheit, wo sich der Kern der Seele aufhält
Das Modell „arbeitet“ nur in einer linearen Betrachtungsweise. Das menschliche Gehirn arbeitet mit Informations-Ketten, die über Querverbindungen zusätzliche Signale anderer Informations-Ketten austauschen, wodurch eine viel komplexere Verkettung möglich wird. Die gegenseitige Beeinflussung ist unterschiedlich, variiert gemäss der geschichtlichen Entwicklung der Seele; die Intensität eines Ereignisses und die momentane Verfassung der Person spielen eine Rolle. Die Erforschung dieser Strukturen und die gegenseitige Beeinflussung der Gehirnvorgänge sind Aufgaben der Hochschulinstitute. Was aber wesentlich ist, das vereinfachende Modell kann einfache seelische Vorgänge (besonders jene, die sich im Laufe des Lebens wiederholen und das sind viele!) und ihre Kriterien, die sie steuern (meist assoziativ erworbene Erfahrungen) darstellen. Dieses Modell soll helfen, den „Sitz“ der Seele zu finden: der Dienstleistungsteil befindet sich hauptsächlich im Gehirn; ungewiss bleibt, wo sich der Kern der Seele aufhält...
Das alte Testament erklärt das bei der Erschaffung des Menschen sehr einfach.

Test1 des Modells

Fragestellung: Ist diese Seele (als Modell) glaubensfähig? 
1

Untersuchung:
Der Wirkungskreis beginnt mit Kontakt zur christlichen Lehre im Alter von 7 Jahren.
Das Kind (das dieses Seelenmodell habe) ist mit seinen christlichen Eltern aufgewachsen, hat jeweils zur Weihnachtszeit von der Geburt des Jesuskindleins erfahren, hat Geschenke erhalten, erlebte eine schöne Weihnachtszeit. Was geschah schon alles im Modell? -> Es gibt den lieben Gott, der uns Menschen die heilige Familie schickte, um uns den Heiland zur Welt zu bringen, dann die Nebeninfos : Josef und Maria sind arm, können nicht in einem teuren Hotel übernachten, die einfachen und naturverbundenen Hirten kommen und bringen ihre einfachen aber herzlich gemeinten Geschenke, knien ehrfürchtig vor dem kleinen Kind, weil sie wissen, das ist der Heiland.
Vor dem Einschlafen betet Mamma oder Papa mit dem Kind, wenn jemand in der Familie krank ist, betet man, dass er wieder gesund wird, man bittet inständig den lieben Gott; am Schluss bittet man, dass Gott seinen Schlaf begleite.
Man erzählt dem Kind, das Jesus, wenn er erwachsen ist, den Leuten vom lieben Gott berichtet, dass er von uns Menschen Liebes erwartet. Wenn wir böse miteinander waren, sollen wir uns wieder verzeihen und uns Mühe geben, nicht wieder in Streit zu geraten. Diese liebe Art miteinander ist Friede und Friede unter Menschen gibt Zufriedenheit bei allen und nicht nur auf einigen Menschen, die die andern plagen, die dann traurig sind. Jesus möchte, dass wir immer nicht nur für uns selber sorgen, sondern auch für die andern Menschen etwas tun. Die freuen sich dann, wenn wir ihnen etwas geben und diese Freude tut uns und ihnen gut.

Bemerkung : wenn einige der unten beschriebenen Parameter in ähnlicher Form schon bestehen, dann werden diese auf den neu erkannten Sinn umgeschrieben. Wenn sie nicht existieren, wird die Liste der Parameter mit ihnen erweitert, mit passender Neunummerierung.

Parameter 1: wenn ich geliebt werde benehme ich mich nett und liebevoll, „liebe zurück“.
Parameter 2: wenn ich Streit habe, soll ich das Gefühl der Unruhe bekommen und sobald wie möglich eine Versöhnung versuchen und verzeihen, Frieden schliessen, Gefühl des friedlichen Zusammenlebens.
Parameter 2 plus: jede Unkorrektheit gegenüber einem Mitmenschen vermeiden, wenn bereits passiert, sich entschuldigen, Schaden beseitigen und Gutes tun
Parameter3: Wenn Andere etwas benötigen, den Andern etwas geben (das sie brauchen) Reaktion: Gefühl der Grosszügigkeit, Freude.

Resultat: 1. Test bestanden: Wenn eines dieser 3 möglichen Events vorkommt, reagiert der Wirkungskreis wie die Seele eines christlich orientierten Menschen.

Bemerkung: dieses Kind hat das Glück, gute Eltern zu haben, die dem Kinde eine humanistische, christliche Lebenshilfe geben und wenn sie nicht nur predigen, sondern mit Taten ein Beispiel geben, hat das seine starke Wirkung.

Immer bei der Wahrheit bleiben ist das wichtigste Gebot für Eltern und Erzieher
Die Kinder geben uns Erwachsenen ein grosses Vertrauen; das verpflichtet uns, stets behutsam mit den Informationen umzugehen, die wir den Kindern vermitteln. Die Seele ist eine Mimose und jede grobe, unfeine Art, jede Lüge, kann die Seele missformen. Missgeleitete Menschen sind verloren, wenn sie nicht eine Korrektur ihrer falschen Fühlweise erfahren.

(Fussnote)
1 Als wichtiger Nachweis der Tauglichkeit des Seelenmodell wird die Erlernbarkeit und Früchte bringende Wirksamkeit einer (missionierten) Religion untersucht


Test2 des Modells

Fragestellung: Ist es möglich, dass ein ursprünglich ethisch einwandfreier Mensch sich in einen Kriminellen verwandelt, wenn er schlecht beeinflusst wird, weil seine geistige Widerstandskraft zu schwach ist (zu wenig ausgebildet in der humanistischen, ethischen Denk- und Fühlweise)?
2

Ein Mensch, der durch eine Irrlehre „umprogrammiert“ wird, begeht Taten, die er nicht machen würde mit dem Zustand der Seele, den er vor der Erlernung der Irrlehre gehabt hatte.

Heinrich Himmler erhielt von seinem Vater keine schlechte Grundethik. Er erhielt eine humanistische Ausbildung (Gymnasium, Studium des Ingenieur agronom)
3. Aber er war in seinen Jugendjahren den Ideen des Nationalsozialismus, unbedingter Gehorsam gegenüber dem Führer, Sendungsbewusstsein des reinarischen Deutschen, Antisemitismus und Rassismus allgemein, das Organisieren von Einrichtungen des Staates, die der Stärkung des nationalsozialistischen Ordnungs-Wesens dient, sei Ehrensache, sehr zu geneigt. Das wurde in gewissen rechtsextremen Kreisen am Ende der Weimarer Republik gepflegt. Aus Karrieregründen spitzte sich dieser Hang zum aktiven Mitmachen in der Parteimaschinerie zu, die schliesslich zur Übernahme der Leitung der SS führte.
Die geistige Beschäftigung mit der Ideologie der Nazis, die tägliche Beachtung von Parteiparolen, hatten einen verheerenden Einfluss auf seine Seele:

Parameter h1: Hitler oder ein Vorgesetzter verlangt von Dir etwas. Reaktion: Du musst es ohne Kritik und ohne eigene Bedenken bedingungslos, im Geiste des Gehorsams und in Anerkennung aller nationalsozialistischen Parolen, mit harter Disziplin durchführen.
Parameter h2: Alles deutsch-elitäre, alles rein germanische Gedankengut im Sinne der Nibelungen-Helden, führt zu unserem Erfolg, gibt uns Herrenmenschen den Freibrief, über allen andern Völkern zu stehen und über sie zu herrschen.
Parameter h3: Die deutsche Rasse steht über allen andern, Du musst verhindern, dass andere Rassen den Erfolg des deutschen Volkes beeinträchtigen, die Reinheit der deutschen Rasse muss vor Mischung geschützt werden (Verbot der Heirat zwischen reinen Ariern und Nicht-Ariern). Besonders sind Juden als minderwertig zu behandeln
Parameter h4: Wenn Du herausfindest, welche neue Einrichtung, Massnahme im Staatsgefüge die Effizienz des Nationalsozialismus steigert, dann realisiere sie; Du wirst damit Ehrenvolles ernten.

Himmler denkt, fühlt oder handelt wie die 4 Parameter h1 bis h4 definieren. Besonders die Kombination von h4 mit h3 drängt Himmler dazu, als Endlösung, die Juden mit einer Vernichtungsmaschinerie (Konzentrationslager) auszurotten.

Resultat: Test2 bestanden. Durch die nachträgliche Modifikation menschlich guter Handlungs- und Fühlweise, wird der ursprünglich ethisch vertretbare Mensch ein despotischer Menschenschlächter.

Allerdings braucht dieser Mensch eine Skrupellosigkeit, die das Berufsfortkommen stets höher einschätzt als irgendwelche moralischen Einwände, und solche Leute gibt es immer wieder, sei dies im Handel, Politik, Banken, Hochstapelei, Massenmord, ...


2 Die Seele kann verdorben werden z.B. durch nachmalige Eintrichterung von Parolen, die Menschenrechte ignorieren

3 Angaben dem Tages-Anzeiger vom 5.Nov. 2008 entnommen: „Himmler kalkulierte kühl die Vernichtung von Millionen“ (Volker Ulrich)


Guido Kalberer schrieb: "Das Böse ist in uns, nicht ausserhalb"...


Mensch, du musst gegen das Böse in dir gewappnet sein  (23. Aug. 2012)
Die Diskussion über die gute oder schlechte Beeinflussung Jugendlicher durch Bühnenstücke über Amokläufe ist so wichtig, wie auch diejenige über Brutalos.
Wesentlich aber ist, dass Jugendliche, die in den Zustand eines Menschen geraten, in der Abhilfe oder Rache mittels Gewalt als letztes Mittel zur Abwendung ihrer seelischen Not aufkommt, eine Hemmung („Notbremse“) haben, die den Ausbruch zur Gewalt verhindert. Es kommt nicht auf die Art der Darstellung auf der Bühne allein drauf an, das einzelne Individuen charakterlich zum Amoklauf tendieren, sondern wie sie gegen einen solchen psychischen „Anfall“ gewappnet sind.
Die Eisenbahn hat eine Notbremse. Wenn sich ein Störungsfall ereignet, kann mit der Notbremsung Unheil verhindert werden. Beim Menschen könnte eine ähnliche Einrichtung vorgesehen werden:
Der Jugendliche sollte seine Seele für Mitleid, Gerechtigkeit, Sensibilität für Ethik und tauglich für den Einsatz im Leben geformt haben. Die „Lebenstauglichkeit“ der Seele hat er mit Liebe von seinen Eltern (besonders von der Mutter!), von Lehrern für Religion, Philosophie und Soziales erhalten, und zwar nicht mit Einpauken von Moral-Grundsätzen, mechanisches Üben des Katechismus, sondern durch liebevolles Lehren mit Beispielen, die die Seele des Jugendlichen echt bewegen und überzeugen können.
Wenn die Seele des Jugendlichen genügend geformt wurde, hat er wenn nötig, die Kraft, die „Notbremse“ zu ziehen.

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