Guerra am Lago Maggiore 2009
Index
- Offenbarungsgefässe stiften Frieden und Gerechtigkeit
- Ein Bischof sollte den „Warenkorb" seiner Botschaften behutsam füllen
- Das Dogma hat den Beigeschmack der menschlichen Machtausübung
- Warum eignen sich Frauen als Priesterinnen
- Betrachtungen zu Einstein's Gottesbrief (Leserbrief im Zürcher Tagesanzeiger)
-
Jesaja's Metapher über den Frieden
- Die Existenz Gottes
Offenbarungsgefässe stiften Frieden und Gerechtigkeit
Die Religionen, Menschenrechte und Demokratie sind „Heilslehren“, die dazu dienen, den Menschen Heil zu bringen, wenn wir Menschen bereit sind, ihre Weisungen, Ratschläge, Satzungen, ihre Beispiele guten Zusammenlebens zu beherzigen. Wenn dadurch in der menschlichen Gesellschaft gegenseitiger Respekt und gegenseitiges Verstehen einkehren, so kann sich eine heile Welt aufbauen.
Religion (Christentum und jede andere Religion für sich), Menschenrechte und Demokratietheorie sind kraft ihrer Funktion Offenbarungsgefässe. Wenn nun die Inhalte dieser Offenbarungsgefässe in uns Menschen einfliessen könnten, würden ihre Werte, ihre unschätzbaren Ideologien (argumentativ dargebotene Lebensweisheiten) in uns aufkeimen und unser Denken, Fühlen und Handeln im positiven Sinne beeinflussen: Konflikte würden zukünftig im friedlichen Sinne gelöst, für gerechte Verhältnisse gesorgt, Kriege verhindert, Arme und Bedürftige werden von Begüterten finanziell unterstützt, Missverständnisse werden ausgeräumt, Behinderte werden anständig behandelt und mit behindertgerechten Massnahmen unterstützt, politisch gilt Gleichberechtigung und Recht auf Mitbestimmung, sowie Pressefreiheit, es gibt keine Flüchtlinge mehr, weil es keine Kriege, keine Missstände, keine ethnischen Spannungen mehr gibt, Oppositionelle werden nicht mehr eingesperrt und geniessen volle Meinungsfreiheit, Randständige werden tolerant behandelt, ethnische Sondergruppen (z.B. Sinti) bleiben vor rassistischer Verfolgung verschont.
Ein Bischof sollte den „Warenkorb" seiner Botschaften behutsam füllen
(E-mail an das Bistum Chur)
Die katholische Kirche bietet mehr als die reformierte Kirche. Es gibt so viele Schönheiten, wie z.B. die herzliche Verehrung der Gottesmutter Maria, die Miteinbeziehung der Kinder im Ministrantendienst der Kirche, die Palmsonntagsfeier (mit Prozession), die Eucharistie...
Aber was ich bei den Ausführungen des Bischofs Vitus Huonder vermisse, ist der Edelmut des Jesus, hat er doch der Maria Magdalena ihre Sünden vergeben, was für die Schriftgelehrten ein unerhörtes Wagnis, ja von einigen sogar als Gotteslästerung eingestuft wurde.
Im letzten Communiqué veröffentlicht Huonder: „...jedem Katholiken das Recht zubilligt, dem Diözesanbischof oder den Apostolischen Stuhl auf liturgische Missbräuche aufmerksam zu machen“ (der Wortlaut stammt aus dem Redemptionis Sacramentum der Kongregation für den Gottesdienst). Beabsichtigt der Bischof im Bistum Chur eine Ära des Denunziantentums aufzubauen? Die Nachbarschaft zum Denunziantentum in der DDR unter Ulbricht und Honecker, unter Hitler und Stalin, schreckt mich auf.
Klar ist es mir, dass das Bischofsamt öfters eine Gratwanderung zwischen Mildheit und straffer Buchstabentreue, wie die eines Schriftgelehrten (zur Zeit Christi), ist. Wenn Jesus käme und richten würde, würde er nicht alles loben (aber er weiss um unsere menschlichen Unzulänglichkeiten).
Vor Gott kann nicht das schändliche Sprichwort, „der Zweck heiligt die Mittel“ als Entschuldigung gelten!
Der katholische Übereifer kann schuld sein, dass der Hirte seine Schafe vertreibt.
Das Dogma hat den Beigeschmack der menschlichen Machtausübung
Je mehr die katholische Kirche sich an ihre Dogmen klammert, um so mehr verliert sie an Überzeugungskraft für Gläubige, die sich in ihrer Weltanschauung eines freiheitlichen Denkens und Fühlens gewohnt sind.
Was ist ein Dogma
Eine lehrhafte Formulierung von Grundwahrheiten. Diese Grundwahrheit wird autoritativ verkündet, d.h., was der Kirchenoberste einmal beglaubigt, ausgesprochen und festgehalten hat, soll von den Gläubigen nicht diskutiert , angezweifelt oder in Frage gestellt werden. Diese Formulierung ist eine informative Absichtserklärung, ein eindeutig definiertes Statement der unfehlbaren Kirchenleitung. Diese Formulierung gilt als alleinig richtige Wahrheit. Zuwiderhandelnde Personen, die anderslautende Aussagen oder schriftliche Arbeiten machen, werden bestraft: z.B. durch Exkommunikation, geweihten Priestern wird das Recht, kanonische Ämter auszuüben, entzogen, Theologieprofessoren wird die Erlaubnis eines Lehrauftrags gelöscht. Der betroffene kann die Strafe abwenden, wenn er seine dem Dogma abweichende Aussage widerruft (Galilei).
Wozu dienen die Dogmen
Sie sorgen für eine Ordnung im Auftritt der Kirche. Sie verhindern Abweichungen von Themata in der Verkündigung, im Predigen, etc. ; es ist mit ein Grund, Laienpredigten in Gottesdiensten zu verbieten, weil diese Laien die Dogmen öfters zu wenig kennen oder sie sind nicht gewillt, sklavisch den Dogmen zu gehorchen (Gefahr der Häresie, „Ketzerei“). Die Dogmen disziplinieren alle geistigen Bestrebungen und Handlungen innerhalb der Kirche.
Haben Dogmen den Makel der Machtausübung
Trotz der löblichen Auswirkungen der Dogmen auf den kirchlichen Bereich, haftet ihnen der bittere Beigeschmack des Machtvollen an, einer Machtausübung von Menschen auf Menschen. Diese Macht hat weltlichen Charakter. Christus hat seine belehrenden Aussagen nie und nimmer mit Gewalt verbreitet oder mit strafender Geste bekräftigt; er hat höchstens bei Unverständigen gebetet: „Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“.
Im Mittelalter, als der Christ stets ein untertäniger Bürger unter einem Herrscher war, war die Hierarchie in der Kirche ein Abbild der weltlichen Politik. Heute, in der Zeit, in der demokratische Verhältnisse weit verbreitet sind, ist autoritäres Auftreten (besonders auf geistigem Gebiet) eher ein Auslaufmodell. An Stelle der Autorität tritt die kommunikative Kompetenz (Leitfiguren, wie Chefs, Bürgermeister, Priester), eine Persönlichkeit, mit geistigen und soziologisch geschulten Fähigkeiten kann so auf den heutigen Menschen wirken.
Sind Dogmen im Geiste Jesu
Wenn ich den letzten Absatz betrachte, kommt mir die Art und Weise des Jesus in den Sinn. Hat „ER“ diese menschliche Art, mit seinen Mitmenschen umzugehen und sie in christlicher Lehre zu unterweisen damals uns als Vorbild gelebt? Und schon taucht der Gedanke auf: Jesus braucht wenig Dogmen...
Die Erleuchtung, oder bescheidener ausgedrückt, die Quintessenz zu diesen verschiedenen Ausführungen, ist die, dass man die Dogmen möglichst in den Hintergrund stellt und sie nur in Notsituationen hervorholt. Wäre das nicht eine zeitgemässe Kirche?
Benötigt freiheitliches Denken eine Leitplanke
Ein freiheitliches Denken erfordert Anstand, Respekt, Ehrfurcht vor Errungenschaften früherer Generationen und gegenüber Andersdenkenden oder Vertretern fremder Kulturen. Weder vulgäres, noch rüppelhaftes Benehmen sind angebracht (auch wenn noch so grosser Zorn aufkommt). Der freiheitliche Denker ist stets bemüht, einen (ungeschriebenen) Ehrenkodex zu erfüllen. Im Prinzip bildet das Streben nach Ehrenhaftem die Leitplanke und Richtlinie für die Offenheit neuer Gedanken. Die Kreativität des Geistes ist nicht dazu da, zügellos in Geschmacklosigkeit oder Perversion abzugleiten. Der Ehrenkodex tritt an Stelle von Vorschriften und Dogmen. Der Umfang des Ehrenkodex wächst, weil er dauernd geändert und ergänzt wird; er hält Schritt mit der kulturellen Entwicklung der menschlichen Gesellschaft: Künstler, Schriftsteller, Theater, Schulen, Universitäten, Geistliche, Philosophen, Politiker tragen mit ihren Beiträgen, Diskussionen und Werken dazu bei, Teile zu diesem Ehrenkodex zu liefern. Der Ehrenkodex verlangt Frieden, Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Wahrheit und gegenseitige Rücksichtnahme. Das freiheitliche Denken ist die Quelle, die ein menschenwürdiges Leben ermöglicht, soll aber nie als allein selig machend betrachtet werden: seiner Begrenzung bewusst, sucht der Mensch die Geborgenheit im Universum im Einklang mit Gott.
Marienbild auf Goldgrund (1951)
Das habe ich gemalt und geschrieben, als ich noch reformiert war; 2009 habe ich zum Katholizismus konvertiert.
Warum eignen sich Frauen als Priesterinnen (1994)
Jahrhunderte lang haben die Männer alle wichtigen Ämter inne gehabt. Sie hatten das Sagen und waren die Beherrscher der Welt. Herrliches ist zur Zeit dieses Patriarchats entstanden, aber auch Vieles ist durch das Patriarchat unterdrückt (Macht) und zerstört (Kriege) worden.
Aus Gründen der Gleichberechtigung sollten jetzt plötzlich die Frauen vermehrt Ämter übernehmen: Frau Umweltministerin, Frau Schulrätin, Frau Rektorin.
Können wir uns vorstellen, wie die Frauen in den Krieg ziehen und Krieg führen, dies kam und kommt selten vor; das gereicht ihnen nur zum Vorteil. Warum sollte die Fürsorgefunktion, die Seelsorgefunktion, die Bischoffunktion von Frauen nicht übernommen werden können? Die schöpferischen Fähigkeiten sind naturgemäss bei beiden Geschlechtern vorhanden, werden aber meist beim Manne stärker gefördert.
Sobald eine demokratische Gleichberechtigung nicht nur vorgeheuchelt, sondern auch gelebt wird, sind schöpferische Leistungen, je nach Begabung, von beiden Geschlechtern zu erwarten, Die Kindererziehung, die Pflege familiären Zusammenlebens, die Bereitschaft Fürsorge zu leisten und der Wille, sich aufzuopfern, sind Aktivitäten, die häufig von Frauen übernommen werden. Männer sind ebenfalls in dieser Domäne anzutreffen, aber die Männer sind weniger selbstlos, stets auf ihren Vorteil bedacht und weniger aufopferungsfreudig.
(Il misterio della Maria)
Jesus wird auch von ungläubigen Menschen als aussergewöhnlicher Mensch betrachtet, das wird geschichtlich und im Neuen Testament mehrmals festgehalten. Wer nun seine Mutter Maria nicht verehren möchte, weil er z.B. nicht an ihre jungfräuliche Reinheit glaubt, muss aber doch zugeben, dass sie uns gewöhnliche Menschen überragt, ist sie doch diesem ausserordentlichen Menschen sehr nahe gestanden. Die Kommunikation zwischen Maria und Jesus, ob sie nun rein mütterlich oder glorifiziert gottbegnadet war, spielt keine Rolle, führte dazu, dass die Bestimmung ihres Sohnes der Maria voll bewusst war und sie bei seinem Tode die volle Tragweite des Geschehens mitbekam und deshalb um so mehr leiden musste.
Wenn Maria die wahre Grösse ihres Sohnes voll erfassen konnte und sie den gewaltsamen Abbruch seines Wirkens mitansehen musste, dann kann sie stellvertretend die Trägerin unser aller Gefühle sein, die die vielen Ungerechtigkeiten dieser Welt auslösen.
Wer nun diese hier geschilderte seelisch misshandelte, unsäglich leidende Mutter verehrt, betet nicht einen Götzen an, sondern erklärt sich solidarisch mit einem Menschen, der das Elend dieser Welt geschaut und erfahren hat, ein Elend, das gelindert werden könnte, wenn die Hartherzigkeit der Menschen mit dem „Virus“ der Nächstenliebe epidemisch angesteckt werden könnte!
Sollten Frauen dem Klischee der treuen, unterwürfigen Magd entsprechen oder dürfen sie auch aktive Vermittlerinnen sein zwischen der Erkenntnis heilenden Geistes und Trostes und Hilfe suchenden Menschen? Sind die Frauen so religionsfähig, ist ihre Erfahrung christlichen Lebens so intensiv und genügend würdevoll, besonnen, tief verwurzelt, wie die eines kastei-willigen Eremits, der zu Gunsten seines und des Seelenheils anderer so vieles entbehrt, Gott verehrt, den heiligen Geist empfängt und weiter gibt?
Welcher Mann masst sich an, zu denken, er sei der Auserlesene, richtig Eingeweihte, das andere Geschlecht erreiche nie diese Reife, nie dieses Bewusstsein und diese Stärke im Glauben. Dieser „Wurm“ betrachte einmal ein altes Grossmütterchen, wenn es innig betet, kindlich und weise zugleich und uns Jüngeren vorzeigt, was der Glaube bei ihr vermag. Oh welche Ego-Gott-Narzissen seid ihr:
Eingebildet, statt gebildet und weise wissend, was der Mensch zu leisten im Stande ist, welche Kräfte sich in ihm entfalten, wenn er sich Gott zuwendet. Das ist nicht geschlechterabhängig. Gegeben ist dem, dem der Geist gegeben. Oh Herr, vergib diesen Männern, denn ihr Verstand vermag nicht soweit fort zu schreiten!
Betrachtungen zu Einstein's Gottesbrief (Leserbrief im Zürcher Mensch ist von Haus aus derart primitiv, dass von ihm keine humanitären Gefühle und Gedankengänge zu erwarten sind, es sei denn, dass er durch tief greifende Erfahrungen (Schicksalsschläge, Misserfolge, Katastrophen) ein Gespür erworben hat, das ihn befähigt, für Andere mit zu fühlen, wenn sie ähnliche Unbill plagt.
Es herrscht der gleiche Widerstand beim Anhören oder Lesen biblischer Texte: Nur das sich Erinnern an eigene durchgemachte Krisen ermöglicht ein Verständnis für die dargebotenen Gleichnisse, Geschichten des alten und neuen Testaments oder wichtiger Schriften anderer Religionen. Die Erkenntnis, die Eingebungen, die dem Gläubigen offenbart werden, geschehen, wenn die emotionale Intelligenz sich (von Kindesalter an) entwickeln konnte.
So gesehen kann ich die einseitige Entwicklung bei einem Genie verstehen, hat Einstein doch die Bibeltexte als „primitive Legenden“ betrachtet; zudem ist es der geistigen Atmosphäre des 20. und 21. Jahrhunderts zu zuschreiben, dass die Menschen immer materialistischer und weniger religiös werden.
Jesaja's Metapher über den Frieden
Prophet Jesaja hat vor mehr als 2750 Jahren eine Metapher geschaffen, die man als Rezept zur Erlangung des Weltfriedens interpretieren könnte:
„Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden zusammen weiden, dass ihre Jungen beieinander liegen, und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein entwöhntes Kind wird seine Hand strecken in die Höhle der Natter. Man wird nirgends Sünde tun noch freveln auf meinem ganzen heiligen Berge;
denn das Land wird voll Erkenntnis des HERRN
sein, wie Wasser das Meer bedeckt.“
Dieser Text schildert im symbolischen Sinne den Zustand des Friedens. Trotz des hohen Alters hat diese Botschaft noch heute Geltung: Die üblicherweise blutrünstigen Löwen, Panther und Wölfe, die die kriegslüsternen, diktatorischen Staatsmännern von heute so eindrücklich charakterisieren, wandeln sich zu friedlichen, umgänglichen Wesen, die niemanden bedrohen, drangsalieren oder ermorden, weil sie von einem Geist begleitet werden, der die Menschenrechte achtet und sie nie verletzt.
Wenn nun in der heutigen Zeit die Unartigen (die in der Tierwelt den Raub- und Reisswölfen entsprechen würden) mit Hilfe guter Schulung (durch Elternhaus, Schule, Gymnasium, Universität, Kirche, Religion) soweit gebracht werden könnten, dass sie aus eigenem Willen ihren Hunger bezähmen, der nach Macht strebt, die Menschenrechte missachtet, unrechtmässig Reichtum zusammen scheffeln und Morde begehen will, dann gäbe es in der Welt keine Kriege mehr.
Die Existenz Gottes
Mensch bedenke: „Wahre Phänomene, die in Wirklichkeit existieren, sind Träger der Wahrheit“.
An einer Besprechung am Radio über Mohammed, konnte man hören, dass die Existenz des Mohammed nicht historisch-wissenschaftlich belegt werden kann. Dies löste in mir eine ganze Gedankenreihe aus:
Die Existenz Gottes ist nicht exakt wissenschaftlich nachweisbar, ich könnte, wenn ich z.B. Atheist wäre, annehmen, der Begriff „Gott“ sei lediglich eine menschliche Erfindung, müsste aber feststellen, dass viele Kulturen Monotheismus pflegen. Mitunter hat der Glaube an einen Gott kulturell hoch stehende Schöpfungen hervorgebracht und eine hoch entwickelte Sitten- und Moraltheologie geschaffen. Soziologisch wertvolle Wandlungen innerhalb der menschlichen Gesellschaft wurden ausgelöst, bildende Kunst, Musik, Literatur erfuhren Impulse. Die Hauptwirkungen der christlichen Religion: Verinnerlichung und Vertiefung des Humanismus, Gerechtigkeit. Vermutlich wurde durch die Anerkennung eines Gottes, sowie durch den Begriff der Gleichstellung jedermanns vor Gott (Gleichberechtigung, „Egalité“) die Einführung der Demokratie begünstigt.
Aber Jesus existierte! Exakt wissenschaftlich beweisen, dass er Gottes Sohn ist, ist unmöglich. Wenn es Gott gibt, dann ist er Gottes Sohn, es hängt eindeutig vom Glauben an Gott ab. Für den Gläubigen ist es unwichtig, einen Gottesbeweis auf exakt-wissenschaftlicher Basis zu haben. Der Zusammenhang zwischen Altem und Neuem Testament beweist rein geistig die Existenz eines Geistes, den Gott ausstrahlt und der in den Menschen weiter wirkt:
Am Anfang war das Wort... <----> und Jesus hat in den Berichten der Evangelien erklärt, was sein Vater (Gott) von uns erwartet. In vielen Gleichnissen hat er den christlichen Verhaltens-Kodex an Hand von Beispielen uns Menschen verständlich gemacht. Sein ganzer Auftritt, seine Lebensweise, sein Beispiel, sein ganzes Leben deutet darauf hin, dass er im Sinne des Guten, einer erstrebenswerten Geistesrichtung da war (und für Gläubige noch da ist).
Der Anfang des Jesus und sein Abgang von der Welt deuten auf die Einmaligkeit hin:
Geburt im Stall von Bethlehem, die Verehrung durch die Weisen und die Schafhirten, die (geschichtlich beweisbare) Ermordung der Knaben in Bethlehem durch Herodes, die wunderbare Rettung davor, seine Vorbereitung der Jünger auf sein Opferschicksal und dessen Bedeutung während des Abendmahls, die Kreuzigung als Bestrafung des Unschuldigen, der alles wie ein Lamm über sich geschehen lässt und die Auferstehung.
Dieser göttliche Geist kann in Informationen, d.h. in Botschaften festgehalten und dargestellt werden. Der christliche Geist gelangt mit diesen Informationen zu den andern Menschen. Die Gleichnisse und Beispiele in der Bibel sind derart belehrend und zum selbst Mitmachen im Sinne der Beispiele anregend. Einmal lernend erfahren, können sie bei Wiederholung als Ermahnung und stärkende Erinnerung dienen (das erklärt hier, wie sinnvoll pastorale Verkündigung wirkt).
Alle Religionen werden durch den Geist, den sie verbreiten, wahrgenommen und verursachen mit ihrem Geist eine Wirkung in den Menschen dieser Religion, die zu einer Hinwendung zur Transzendenz führt. Diese Transzendenz ermöglicht den Austausch zwischen Mensch und der Quelle dieses Geistes (meistens Gott oder auch ein Abstraktum), das geschieht in einer Art Dialog, in der Form eines Gebets.
Gott existiert exakt wissenschaftlich nicht, aber geisteswissenschaftlich ist er zumindest ein Thema zum behandeln.
Was sicher existiert: Der Geist Gottes! Also könnte der reine Verstandesmensch, dem das Glauben schwer fällt, annehmen, Gott sei nicht gegenständlich, sondern ein rein geistiges Wesen, das in der Welt lebt und in verschiedenen Formen auftritt und erkennbar ist. Es ist ein lebender Geist, quasi eine Bio-Energie und keine Maschinen-Energie. Jede Materie besteht aus Molekülen und diese wiederum aus Atomen. Atome bestehen aus verschiedenen Teilchen; was interessant ist, gewisse Teilchen rotieren um einen Teil, wobei diese Rotation eine Form von Energie darstellt. In der nicht lebenden Materie könnte man von nicht-lebender Energie und in der Bio-Materie von Bio-Energie sprechen. Da „Geist“ stetig veränderbar ist, weil er sich weiter entwickeln kann, obwohl er gewissen Gesetzen unterworfen ist, die ein chaotisches Verhalten verunmöglicht, ist ein solcher Geist lebend. Diese volatile Bio-Energie kreist, rotiert, vibriert und hat in sich den geistigen Inhalt kodiert. Wie ein solches „Geistmodul“ aufgebaut ist, wie es Informationen entgegen nimmt und Informationen weiter gibt, wie das ganze gesteuert wird, wie es schöpferische Gedankenarbeit verrichtet, usf., das braucht man nicht zu wissen, es genügt, wenn man feststellen kann, dass es funktionsfähig ist: Es waltet und kommuniziert. Der Geist Gottes kann im Menschen sein, aber es könnte sein, dass er ohne Energiespeisung des lebenden Menschen ausserhalb von Lebewesen existieren kann; es ist nur schwer vorstellbar, wie er ohne Bio-Energie quasi „weiter lebt“. Der Mensch hat noch nicht alle Geheimnisse der Natur und des Materiellen gelüftet, geschweige denn diejenigen des Immateriellen.
Ob der göttliche Geist schon gelebt hat, als die Menschen noch nicht da waren, d.h. dass er immer schon da war, unabhängig von menschlichen Lebewesen, dass kann der Mensch nicht erforschen, entweder glaubt er es oder, in Anlehnung an die Auffassung, Gott sei lediglich eine Erfindung der Menschen, der Geist Gottes sei erst mit dem Aufkommen des Menschen entstanden. Dazu gehörte auch die Vorstellung, dass wenn die Menschheit ausstirbt, Gottes Geist erlischt. Das wäre dann ein „sterblicher“ Geist Gottes.
Während der Genesis des Alten Testaments gab es in den ersten 5 Tagen keine Menschen. Aber die Evolution, die in diesen 5 Tagen ablief (das dauerte natürlich Jahrmillionen) musste doch irgendwie einem Plane folgen, der von einem Geist geschaffen wurde.
Nach menschlichem Vorstellungsvermögen ist ein Werk von solch grossen Umfang, wie das Universum, ohne geistigen Plan nicht denkbar. Also musste der göttliche Geist schon existieren, bevor der Mensch auftrat, damit der göttliche Geist die Planung und Realisierung der Evolution ausführen konnte.
Die vom Mensch erkannten Naturgesetze deuten auf eine Ordnungsstruktur für statische Zustände und dynamische Prozesse hin. Diese Ordnungsstruktur kann nicht von einer rein spielerisch experimentierenden Instanz geschaffen worden sein, da steckt mehr dahinter, zumindest eine einigermassen zielgerichtete Planung. Unter Menschen spräche man „von einem Management mit genügendem Know How und innovativem Designtalent mit einem hohen Grad an Vollkommenheit seiner Produkte und Projekte“. Soweit die Charakterisierung der glänzenden Leistung der Schöpferkraft des Gottes-Geistes, wie man sie im ähnlichen Chargon der Bank-, Automobil-, Elektrobranche-Unternehmen zu hören bekommt.
Der Mensch könnte mit Darstellungen des Gottes-Geistes, wie ich sie hier versuche (mit meinem beschränkten Wissen), eine grössere Vertrautheit zu diesem Geist bekommen. Für viele liegt es auf der Hand und es liegt auch in der Natur des menschlichen Geistes, diesen göttlichen Geist einer Person zu zuschreiben, nämlich Gott.
Ave Maria (Franz Schubert) Gesungene Familientradition; meine Mutter sang es auch.